Auch freiwilliges Engagement von Mitbürgern, Vereinen und Initiativen macht unseren Stadtteil so besonders und das liebe ich. Lassen Sie mich an dieser Stelle stellvertretend drei völlig unterschiedliche Highlights erwähnen.
Die Hamsterhilfe Thüringen wurde als Verein Anfang 2016 gegründet, hat ihren Stammsitz in Jena-Nord und ist ein Zusammenschluß einzelner Pflegestellen in Thüringen. Jede Pflegestelle hat Erfahrung in artgerechter Hamsterhaltung und handelt im Interesse des Tieres nach dem Tierschutzgesetz und darüber hinaus. Sie bringen ihre eigenen Erfahrungen ein und ermöglichen Hamstern in Not ein artgerechtes Leben bzw. vermitteln diese in artgerechte Endstellen.
„Wir nehmen ausschließlich Hamster in Not auf. Das sind u.a. ausgesetzte Tiere, trächtige oder kranke Hamster sowie Hamster aus Gruppen oder Massenhaltung, Hamster aus ungewollter Zooladenschwangerschaft oder Beratungsfehlern. Wir lassen die Hamster tierärztlich versorgen, päppeln sie wenn nötig auf und suchen für sie ein neues artgerechtes Zuhause“, heißt es in einer Mitteilung. Auch wenn man seinen pelzigen Freund aus privaten Gründen abgeben muss (etwa weil ein Umzug ansteht oder sich eine schwere Allergie entwickelt hat) kann man sich bei der Hamsterhilfe melden.

Herr Meyer, der Insektenfreund, kam anlässlich unserer Infostände auf mich zu und bat darum, mich dafür einzusetzen, dass die Wiese vor der Kita „Flohkiste“ an der Schützenhofstraße nur noch wenig bis kaum vom Kommunalservice Jena gemäht werden soll. Weshalb? Weil gerade diese Wiese mit hohem Gras- und Sträucherbewuchs Heimstatt für viele Insekten und Nahrungsort für Bienen sei, von denen allzuviele in den letzten Jahren aus unserem täglichen Leben verschwunden sind.
Wir wissen selbst: Regelrecht explodiert ist die Aufmerksamkeit für den Artenschutz seit dem bayerischen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und jedermann und jede Frau wollen hier Gutes tun. Oft weiß man aber oft nicht so genau, wie und zu guter letzt kann es vielleicht sogar passieren, dass man Schaden anrichtet. Nicht so bei Herrn Meyer. Der ist im wahren Leben zwar Ingenieur in Brauwesen und Getränketechnologie, aber er kennt sich aus und sorgt sich in vorbildlicher Weise um Flora und Fauna in Nord. „Wenn Sie Ortsteilbürgermeister werden, dann rufen Sie mich an und ich sage Ihnen, was man in Punkto Umwelt noch alles besser machen kann“. – Erfahrung hilft uns allen weiter und solche Mitbürger wünscht man sich zuhauf.

Bleibt mir noch die Freie Bühne zu erwähnen – ein Verein, der im Soziokulturzentrum „Kulturschlachthof Schloss Neuschweinstein“ ansässig ist oder vielmehr gerade mit anderen Vereinen dabei ist, sich die Gebäude so herzurichten, damit man in ein, zwei Jahren ansässig werden kann. Im Februar habe ich ihn besucht und mit Paul Seeber gesprochen, wie ich helfen kann, falls man mich zum Ortsteilbürgermeister wählen würde.
Derzeit habe man einen Zwischennutzungsbauantrag genehmigt bekommen, aber wenn der größere Bauantrag kommt, dann benötige man (= gemeint sind die Freie Bühne, der Freiraum Jena e.V. und der Crossroads e.V.) schon externe Hilfe aus dem Ortsteilrat, sagte er. Obwohl wahrscheinlich 90 % der späteren Besucher von Theaterprogrammen mit dem Fahrrad kommen werden, würden wohl auf Basis von vorgesehenen 200 BesucherInnen 40 Parkplätze nachzuweisen sein, so der Geschäftsführer des Vereins. Das schreibe zwar die Veranstaltungsverordnung so vor, andere Veranstalter hätten aber Bestandsschutz. Ich versprach ihm, mich gemeinsam mit dem OTR Jena-Nord um Hilfe zu bemühen, bis hin zu Ausweichparkmöglichkeiten zu Veranstaltungen. Denn genau solches Engagement von Künstlern macht unseren Stadtteil so besonders.
Ihr

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