Ist es Ihnen schon aufgefallen: Alle wollen plötzlich ein Mehr an sicheren Radwegen in unserem Stadtteil. Selbst die, die in Jena-Nord wie der Stadt jahrelang in Verantwortung waren. „Fahrradwege“ … ach, was sage ich, „Fahrradstraßen“ lautet das Wort der Stunde. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. Kreisverband Jena verlangt ebensolche Fahrradstraßen, auf denen die Radfahrer absoluten Vorrang haben und Kraftfahrzeuge dort nur dann fahren dürfen, wenn es per Zusatzschild für sie erlaubt ist.
So fordert der Club der organisierten Fahrradfreunde z.B. in Jena-Nord, dass die Leipziger Straße eine reine Fahrradstraße wird und Autos dann stattdessen auf der Dornburger und Camburger Straße unterwegs sein sollen. Sie vergessen dabei: Wer ist schon Nur-Autofahrer oder Nur-Radfahrer oder Nur-Fußgänger oder Nur-ÖPNV-Fahrer. Die meisten Menschen in Jena mixen sich da Tag für Tag ihren eigenen Cocktail. Und nur zur Erinnerung: Die Rede ist bei der Leipziger von der Straße, die Herzstück von Nord I ist und gerade für viele Hunderttausend Euro von der Stadt Jena inklusive der Parkstellflächen grundhaft erneuert wurde.

Ich werde jedenfalls als Ortsteilbürgermeister für Jena-Nord nicht einfach auf den „Fahrradstraßen“-Zug aufspringen, denn zuerst muss das Hauptstraßennetz so leistungsfähig sein, dass in Nebenstraßen wie der Leipziger die Verkehrsströme beschränkt werden können. In meinen Kernzielen für ein besseres Jena-Nord gibt es zwar auch (und dies schon seit dem letzten Herbst) den Punkt, dass es in unserem Stadtteil weiterhin an sicheren Radwegen mangelt, weshalb Fahrradfahrer Probleme haben, ihr Recht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer durchzusetzen.
Als leidenschaftlicher Radfahrer kann ich da gut mitreden. Aber Fahrradstraßen sind hier aus meiner Sicht ein ungeeigneter Weg, dieses Ziel zu erreichen. Bürgermeister Christian Gerlitz und der Kommunalservice Jena sind hier die richtigen Ansprechpartner, denn in Jena werden derzeit jährlich rund 750.000 Euro für den Radverkehr ausgegeben, wobei die Leitplanung im Dezernat erfolgt, die Investitionskosten aber im Budget des hierfür zuständigen Eigenbetriebes budgetiert sind.
Fazit:
Radverkehr ist für unseren Ortsteil im Sinne eines echten Lebenswerts extrem wichtig. Radwege sind oft genug echte Problemzonen, die sicherer und einfacher zu nutzen sein müssen. Denn schließlich soll sich jeder Radfahrende Mensch auf Radwegen gut fühlen – unabhängig von seinem Alter. Und gerade unsere Kinder haben die Möglichkeiten, sich ihre Fortbewegung zu mixen, nicht. Ihre Freiheit gegenüber den Laufen heißt Fahrrad. Also: Für mehr sichere Fahrradwege setze ich mich als Ortsteilbürgermeister für Jena-Nord ein. Versprochen!
Ihr
