Der 41-jährige Grieche Theodoros Boulgarides lebt seit 1973 in München,machte dort sein Abitur, lernte Einzelhandelskaufmann und arbeitet bei der Deutschen Bahn. der Vater von zwei Töchtern im Alter von 15 und 18 Jahren hatte am 1. Juni 2005 gemeinsam mit einem Geschäftspartner im Münchner Westen ein Schlüsseldienst-Ladengeschäft eröffnet, direkt an einer Bushaltestelle.
Zwei Wochen später, am 15. Juni 2005, wurde er in seinem Geschäft von den gebürtigen Jenaern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die gemeinsam mit der Jenaerin Beate Zschäpe die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ gegründet hatten, gegen 18:30 Uhr mit mehreren Kopfschüssen kaltblütig hingerichtet. Er war das siebte Opfer der „NSU“-Mordserie.

Nach der Aufdeckung des „Nationalsozialistischer Untergrund“ und der Festnahme von Beate Zschäpe in Jena, kam es vor dem Oberlandesgericht München zu einem mehrjährigen Prozess, zu dessen Ende Zschäpe im letzten Jahr als Mittäterin der Ermordung von zehn Menschen und anderer Taten vom Oberlandesgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Das Gericht stellte die zudem bei ihr die besondere Schwere der Schuld fest.*
Zu fordern ist weiterhin – mit den Familien und Angehörigen der Opfer – 1.) die vollständige Aufklärung der Taten des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und deren Hintergründe, 2.) eine Gedenktafel mit den Namen der Mordopfer an einem geeigneten Ort in unserer Stadt.
Beachten Sie zum Thema auch DIESEN Bericht und die Artikel über die anderen Opfer der „NSU“-Mordserie.
* = Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig!