İsmail Yaşar war 50 Jahre alt, türkischer Abstammung, lebte seit 1978 in Deutschland und hatte einen Sohn. Als selbstständiger Imbiss-Betreiber in der Scharrer-Straße in Nürnberg wurde er am 9. Juni 2005 in seinem Geschäft von den gebürtigen Jenaern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die gemeinsam mit der Jenaerin Beate Zschäpe die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ gegründet hatten, mit mehreren Kopfschüssen kaltblütig hingerichtet.

Ermordet wurde Yaşar mit einer Pistole Ceska 83, die in eine Plastiktüte eingewickelt war. Er gilt als das sechste Opfer der „NSU“-Mordserie. Nach der Tat verstauen Mundlos und Böhnhardt die Waffe in einem Rucksack und fuhren auf Fahrrädern davon, wurden dabei von mehreren Zeugen beobachtet. Es entstehen Phantombilder. Nach einem „NSU“-Bombenanschlag in Köln erkennt sie eine Zeugin auf Überwachungsvideos wieder, doch die Ermittler vertrauen den Angaben der Zeugin nicht.
Nach der Aufdeckung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und der Festnahme von Beate Zschäpe in Jena, kam es vor dem Oberlandesgericht München zu einem mehrjährigen Prozess, zu dessen Ende Zschäpe im letzten Jahr als Mittäterin der Ermordung von zehn Menschen und anderer Taten vom Oberlandesgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Das Gericht stellte die zudem bei ihr die besondere Schwere der Schuld fest.*
Zu fordern ist weiterhin – mit den Familien und Angehörigen der Opfer – 1.) die vollständige Aufklärung der Taten des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und deren Hintergründe, 2.) eine Gedenktafel mit den Namen der Mordopfer an einem geeigneten Ort in unserer Stadt.
Beachten Sie zum Thema auch DIESEN Bericht und die Artikel über die anderen Opfer der „NSU“-Mordserie.
* = Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig!