Halit Yozgat war 21 Jahre alt und Deutscher türkischer Abstammung. Als Betreiber eines Internetcafés in der Holländischen Straße in Kassel wurde er am 6. April 2006 in seinem Geschäft von den gebürtigen Jenaern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die gemeinsam mit der Jenaerin Beate Zschäpe die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ gegründet hatten, mit mehreren Kopfschüssen kaltblütig hingerichtet.
Das Internetcafé hatte Yozgat erst kurze Zeit zuvor mit von seinem Vater geliehenem Geld eröffnet. Zudem besuchte er eine Abendschule, um sein Abitur nachzumachen. Halit Yozgat befand sich zufällig in seinem Geschäft als er starb, hätte zum Todeszeitpunkt bereits von seinem Vater, der sich verspätete, abgelöst worden sein sollen. Als ihn sein Vater fand, verblutete er ein dessen Armen. Yozgat war das neunte Opfer der „NSU“-Mordserie.

Nach der Aufdeckung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und der Festnahme von Beate Zschäpe in Jena, kam es vor dem Oberlandesgericht München zu einem mehrjährigen Prozess, zu dessen Ende Zschäpe im letzten Jahr als Mittäterin der Ermordung von zehn Menschen und anderer Taten vom Oberlandesgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Das Gericht stellte die zudem bei ihr die besondere Schwere der Schuld fest.*
Zu fordern ist weiterhin – mit den Familien und Angehörigen der Opfer – 1.) die vollständige Aufklärung der Taten des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und deren Hintergründe, 2.) eine Gedenktafel mit den Namen der Mordopfer an einem geeigneten Ort in unserer Stadt.
Beachten Sie zum Thema auch DIESEN Bericht und die Artikel über die anderen Opfer der „NSU“-Mordserie.
* = Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig!