Als unser Stadtteil vor rund 65 Jahren entstand, war er nie für eine derart riesengroße Anzahl an Motorisierung geplant worden. Das Ergebnis:
– heute sind die Straßen voll mit parkenden Autos und nach Hause kommende Schichtarbeiter müssen in einer Art „Reise nach Jerusalem“ nacheinander mehrere Straßen durchfahren, um einen Parkplatz zu bekommen.
– dagegen haben Fahrradfahrer eigene Probleme, ihr Recht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer durchzusetzen, denn weiterhin mangelt es in Jena-Nord an sicheren Radwegen.
– im Saalepark verkehrt die Buslinie 43 (430/431) trotz Zunahme der Beschäftigtenzahlen und geänderten Schichtzeiten immer noch in Takten, die exorbitante Pausen aufweisen.

Was kann ich / was kann man als Ortsteilbürgermeister dagegen tun? Im Grunde nicht viel, wenn man sich die Befugnisse von Ortsteilbürgermeistern nach der Thüringer Kommunalordnung ansieht („Der Ortsteilbürgermeister hat das Recht, beratend an allen die Belange des Ortsteils betreffenden Sitzungen des Stadtrats und der Ausschüsse teilzunehmen und entsprechende Anträge zu stellen.“) und sich hiervon leiten lässt. Allerdings eröffnet der Status eines Ortsteilbürgermeisters dem engagierten Vertreter seiner Zunft eine Vielzahl von Möglichkeiten auf dem lokalpolitischen Parkett.
Getreu dem Motto „Was nicht verboten ist und dem Ortsteil hilft, bringt diesen voran“ zeigen – und das teilweise schon seit Jahren – etwa Volker Blumentritt (Beispiele: Überdeckelung der A4, Schwimmhallen-Neubau in Lobeda), Rosa-Maria Haschke (Wenigenjenaer Sommerfest, Karli-Straßenbahn) oder Friedrich Wilhelm Gebhardt (Pflanzaktion für Winzerla, Kinderfaschingsumzug) wie es geht. – Also: Was könnte ich in Punkto „Verkehrliche Situation“ bewegen?

a. Nord braucht ein Konzept zur Verbesserung des ÖPVN
b. Eine Arbeitsgruppe aus dem Ortsteil sollte in konsequentem Austausch mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung und des Kommunalservice Jena Verbesserungsvorschläge zur Parkplatzproblematik und den Verkehrskonzepten für sichere Radwege erörtern, dies anhand aktueller Planungen.
c. Aufgeschobene Wünsche, wie etwa, dass es einen Fußweg im Rautal geben sollte – mindestens bis zu den Kleingärten, müssen weiter verfolgt werden.
Ich traue mir zu, anhand meiner einschägigen Kontakte und langjährigen Erfahrungen hier einiges zum Positiven zu bewegen. Das ist allerdings kein Einzelkampf sondern geht nur vereint als „Teamplay“.
Ihr
Rainer Sauer, Ortsteilbürgermeister für Jena-Nord