Die Historie von Jena-Nord beginnt im Grunde zeitgleich mit dem Bau des „Saalbahnhofs“ sowie der Eröffnung der „Saalbahn“ – Eisenbahnlinie zwischen Großheringen und Saalfeld im Jahre 1874. Man könnte also sagen, dass unser Stadtteil in diesem Jahr 145 Jahre alt wird.
Einen wichtigen Impuls erhielt die Entwicklung der Kernstadt Jena in Richtung Norden dann im Jahre 1901 mit dem Bau des Elektrizitätswerkes in der Dornburger Straße und der damit verbundenen Inbetriebnahme des Straßen-bahnverkehrs zwischen „West“- und „Saalbahnhof“ und nach Zwätzen. Der Bau der Nordschule im Jahre 1908 war ein weiterer Meilenstein. Schnell wuchs der „Saalbahnhof“ zum Jenaer Hauptbahnhof und der neue Ortsteil im Norden Alt-Jenas (und mit ihm zugleich auch unsere Stadt) in Richtung Löbstedt.
Während zu Anfang des 20. Jahrhunderts im Damenviertel eine neue Stadtstruktur entstand, dauerte es im weiter wachsenden Ortsteil Jena-Nord noch mehr als ein halbes Jahrhundert bis mit Nord I, Nord II und Nord III rund um den Emil-Hölleín-Platz (= Höllein war ein Jenaer Reichstagsabgeordneter, der vor allem durch sein Engagement für den sozialen Wohnungsbau hervorstach) die Neubau-Wohngebiete entstanden, die auch heute noch unseren Ortsteil prägen. Auf der anderen Seite der „Saalbahn“-Linie entstand zugleich mit dem CARL ZEISS–Nordwerk ein großflächiges Industriegebiet.
Durch die Wende zum Ende der DDR kam es für Jena-Nord zu ganz erheblichen Veränderungen: das ZEISS-Nordwerk wurde geschlossen und an seiner Stelle entstand zu Beginn der 1990er Jahre das Gewerbegebiet „Saalepark Jena“, der „Saalbahnhof“ verlor an Bedeutung und wurde vom IC-Haltepunkt „Jena-Paradies“ als Hauptbahnhof abgelöst, in den Nord-Wohngebieten führten die Wohnungsgenossen- und -gesellschaften weitgehende Sanierungsmaßnahmen durch und die ehemaligen Kasernen zwischen Naumburger- und Camburger Straße wurden zu gewerblichen- und Wohn-Neubauflächen.
Mit den „Nordlichtern“ entstand um die Jahrtausendwende ein weiteres wohnliches Highlight in Jena-Nord, das die Vorzüge stadtnahen Wohnens inmitten einer grünen Umgebung so vereint, dass sich unser Stadtteil weiter als Wohnstandort, der sich zunehmender Nachfrage und Beliebtheit erfreut, entwickelt. Zum Einkaufen laden die Menschen neben vielen Einzelhändlern gleich mehrere Nahversorger ein, darunter REWE, Aldi, Lidl und direkt gegenüber dem renommierten Spezial-Gymnasium „Carl Zeiss“ Kaufland.
2019 ist Jena-Nord, von der Bevölkerung her mit etwa 14.000 Einwohnerinnen und EInwohnern zweitgrößter Ortsteil Jenas, modern, innenstadtnah, verfügt über hervorragende Nahverkehrsverbindungen in mehrere Richtungen durch Eisen- / Straßenbahnen, Buslinien und eine Bundesstraße. Auch die umfassende (da gut ausgebaute) medizinische Versorgung, das Jugendzentrum „polaris“, der zwischen Saalbahn und der Saale gelegene Gewerbepark u.a. mit Spitzenfirmen der medizinischen, optischen und feinmechanischen Industrie, aber auch einem OBI-Baumarkt, die kulturell-intellektuelle Mischung von Soziokultur („Schloss Neuschweinstein“) bis Naturwissenschaft („Imaginata“) tragen dazu bei, dass unser großartiger Ortsteil über die Jahrzehnte zu einem Standort erster Wahl und Güte wurde. Ein Platz, an dem es sich gut und gerne leben lässt.
Unser Stadtteil Jena-Nord in schöner, naturnahen Lage, wird begrenzt von der Saale im Osten, der Nollendorfer Straße im Süden, den westlichen Höhenzügen des Saaletales und dem Rautal im Norden. Wir wohnen im Ortsteil auf einer Fläche von etwa 4,34 km² und seine weitere Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen, wie dem Stadtteilentwicklungs-Konzept zu entnehmen ist. Im Gegenteil: Wer rastet, der rostet!
In einer stetig voranschreitenden Welt abzuwarten, wie sich Dinge entwickeln, könnte für die Zukunft von Jena-Nord fatale Folgen haben. Da spielt die Interessenbeteiligung der Bürger eine entscheidende Rolle. Neben einem aktiven Ortsteilrat ist hier ein agiler, ein für Stadtrat und Bürger erkennbarer, sach- und fachkundiger Ortsteilbürgermeister von essentieller Bedeutung. Diesen gilt es zu finden und am 26.05.2019 zu wählen und zu sagen: MIT NORD GEHT’S WEITER VORAN!
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(Text- und Zahlenquellen: Stadt Jena, Stadtarchiv Jena, Cathrin Wiebrecht, „Sammlung-Jena“, Radio Jena, Lexikon der Stadtgeschichte Jena – Wir danken den einzelnen Rechteinhabern für die freundliche Genehmigung zur Verwendung ihrer Inhalte auf dieser Webseite /// Titelfoto: „Blick auf Jena Nord vom Heiligenberg aus“ © by BeckArt – FotoliaLicense#171090024)